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Was ist Osmium (Os)? Das seltenste und dichteste Edelmetall der Welt im Überblick

Wenn die meisten an seltene Edelmetalle denken, denken sie zuerst an Gold, Silber oder Platin. Das seltenste und dichteste Edelmetall ist allerdings Osmium.

Wenn die meisten an seltene Edelmetalle denken, denken sie zuerst an Gold, Silber oder Platin. Das seltenste und auch dichteste (bekannt sind 34 Isotope und 6 Kernisomere) sowie auch schwerste Metall ist allerdings Osmium (Ordnungszahl 76, abgekürzt OS76, und an 8. Stelle im Periodensystem).

Osmium ist ein Metall mit blau-weißer bzw. stahlblauer Farbe, welches meist zusammen mit Platin in der Erdkruste vorkommt und sich im oberen Spektrum des Härtegrads, gemessen an der Mohschen-Härteskala, bewegt. Osmium ist hier bei 7, Diamant beispielsweise auf 10, was Osmium zwar nicht zum härtesten Element macht, jedoch zu einem der härtesten Edelmetalle. Durch Letzteres hält es hohem Druck stand, wie kaum ein anderes Metall. Der Schmelzpunkt von Element Os76 (Osmium) liegt bei über 3000 Grad Celsius. Das chemische Element wird beispielsweise in der Medizin (Implantate), als Schmuck oder als Wertanlage für Anleger genutzt.

Um zu verdeutlichen, wie selten Osmium tatsächlich ist: Weltweit werden jährlich nur etwa 100 kg Osmium aus der etwa 1 Tonne umfassenden Förderung extrahiert. Im Gegensatz dazu werden jährlich mehrere Tonnen an Gold gefördert.

Im Vergleich zu anderen Edelmetallen wie zum Beispiel Gold wurde Osmium erst relativ spät entdeckt. Gemeinsam mit einem weiteren Übergangsmetall namens Iridium wurde Osmium 1804 vom britischen Chemiker Smithson Tennant nach Auflösung mit Königswasser entdeckt. Die beiden Metalle galten damals als Verunreinigungen von Platin.

Fun Fact: Der Begriff “Osmium“ (Elementsymbol: Os) bedeutet so viel wie „Geruch“. Die Bezeichnung von dem Metall kommt also von dessen intensivem Geruch, welches Smithson Tennant als Rettich-Chlorartig empfunden hat.

Osmium-Formen: Pulver (Osmiumschwamm), Paste, Kristall, Disk, Barren, Triangle, Square, Schmelzkugeln, Würfel

Das pulvrige Rohosmium gilt als toxisch. Aus diesem Grund muss es für die weitere Verarbeitung entweder als Barren, Würfel, Disk, Square oder Triangle in Form gebracht oder in kristalliner Form erzwungen werden. In diesen Formen wird gereinigtes Osmium online sowie von stationären Händlern üblicherweise als Anlageprodukt verkauft. Von Osmium als Osmiumschwamm (Pulver) oder Schmelzperlen ist für Anleger allerdings abzuraten.

Osmium Pulver/Schwamm (Rohosmium)

Rohosmium, also das Ausgangsmaterial für finale Verarbeitungsschritte, liegt als Pulver vor. Bei Rohosmium, welches in dieser Form oft online verkauft wird, handelt es sich um den sogenannten „Osmium Schwamm“. Pulvriges Rohosmium wird in diversen Online-Shops bereits ab etwa € 15 verkauft, was besonders für Privatanleger und andere Investoren auf den ersten Blick nach einem attraktiven Angebot aussieht. Doch hier muss man aufpassen: Rohosmium gilt als hochgiftig, da es ein gesundheitsschädliches Oxid erzeugt. Osmiumschwamm hat auch nicht seine bekannte, stahlblaue Farbe, sondern ist Schwarz. Für einen Anleger ist Rohosmium also gänzlich uninteressant. Vielmehr noch, wird dringend vom Kauf von Osmium als Pulver abgeraten.

Osmium Paste

Die Verarbeitung von Osmium gilt als besonders schwierig, da das Edelmetall spröde ist. Wie aber wurde das Edelmetall dann zu Glühfäden in den Glühbirnen von OSRAM verarbeitet? Hierzu bediente sich der Elektronikhersteller eines Tricks: Anstatt das Osmium zu Fäden zu ziehen, was mit vielen anderen Edelmetallen aufgrund des niedrigeren Schmelzpunktes problemlos möglich ist, wurde Osmium als Bestandteil einer Paste zu den benötigten Fäden gespritzt. Man muss natürlich nicht erwähnen, dass diese Methode der Glühfadenherstellung, wie auch das Osmium (Os) selbst, schnell durch andere ersetzt wurde.

Osmium Kristalle

Osmiumkristalle sind die Form, die von der Schmuckindustrie am häufigsten für Schmuck verwendet wird. Es ist auch jene Form, die von Anlegern ins Auge gefasst wird. Kristallines Osmium wird allerdings erst im Zuge des sogenannten Kristallisationsprozesses zu Kristallen umgewandelt. Die Atome werden dabei in kristalline Struktur gebracht welche zu Schmuck verarbeitet oder als Wertanlage verkauft werden kann. Die in diesem Verfahren entstehende Kristallstruktur des Osmium ist dabei absolut einzigartig und weitaus spiegelnder und damit funkelnder als es Diamant ist. Das liegt vor allem daran, dass das Licht im Osmium nicht gebrochen wird.

Osmium Disks, Triangles und Squares

Osmium als Disk (Scheibe), Triangle (Dreieck) oder Square (Quadrat) bezeichnet im Grunde nur die Form, in die Osmium bzw. Osmiumkristalle durch Verarbeitung gebracht werden können. Durch die meist flache Form entfällt der organische Eindruck eines reinen Osmiumkristalls, was für manche Anleger eine ästhetische Rolle in die eine oder andere Richtung spielen kann. Als Disk, Triangle oder Square kann sich das geformte Osmium allerdings gut für die Weiterverarbeitung zu Schmuck eignen.

Osmium Barren

Manche Beobachter sehen den Begriff des „Osmium Barrens“ als nicht gänzlich zutreffend an, da Barren anderer Edelmetalle wie zum Beispiel Gold üblicherweise gegossen werden. Das ist durch den extrem hohen Schmelzpunkt von Osmium (über 3000 Grad Celsius) allerdings nicht ohne Weiteres möglich. Aus diesem Grund wird Osmium nicht gegossen, sondern gepresst. Osmium Barren gelten, neben Osmium Kristallen, als beliebte Anlageform. Doch auch hier sollte beim Kauf darauf geachtet werden, dass es sich, wie zum Beispiel bei MetaMetals, um gereinigtes Osmium (Os) handelt. Wäre das Osmium nicht gereinigt worden, hätte es so gut wie keinen Anlegerwert.

Osmium Würfel (Cubes)

In manchen Fällen wird Osmium auch als Würfel bzw. „Cube“ verkauft. Ähnlich wie bei Osmiumbarren wird das Ausgangsmaterial gepresst, um es in Würfelform zu bringen. Dagegen ist aus Anlegersicht grundsätzlich nichts einzuwenden, allerdings muss auch hier beim Kauf darauf geachtet werden, dass es sich um gereinigtes Osmium handelt.

Osmium Perlen / Schmelzperlen

Ähnlich wie Osmiumpulver (Osmiumschwamm) sind Osmium Perlen besonders günstig. Das liegt daran, dass die Herstellung vergleichsweise einfach ist. Vom Kauf von Osmium Schmelzperlen aus unzertifizierten Quellen wird Privatanlegern allerdings abgeraten, auch wenn der vermeintlich günstige Preis lockt. Zusätzlich ist auch die Handelbarkeit von Osmium-Perlen fraglich. Ähnlich wie Osmium-Schwamm werden Osmium Schmelzperlen manchmal gerne mit einem hohen Grad an Verunreinigungen in Umlauf Gebracht (z.B. hoher Schwefelanteil) daher sind Angebote hier mit besonderer Sorgfalt zu prüfen. Diese Sorgen fallen bei den angebotenen Osmium-Produkten von MetaMetals weg: Wir bieten eine Zertifizierung sowie eine Gewährleistung eines Reinheitsgrads von 99,95%.

Flüssiges Osmiumtetroxid: Achtung, nicht mit reinem Osmium verwechseln!

Ebenfalls nicht zum Kauf für Privatpersonen bestimmt ist Osmium Tetroxid (OsO4). Osmiumtetroxid gibt es ebenfalls entweder in kristalliner Form oder als Lösung. Es handelt sich dabei um eine Verbindung der Elemente Osmium und Sauerstoff. Auch von Osmiumtetroxid bekommt man 1g bereits für einen Preis von etwas über € 10. Element OsO4 (Osmiumtetroxid) wird in der Chemie als Katalysator verwendet, hat ebenfalls einen stark Chlor-rettichartigen Geruch und ist in einer hohen Gefahrenklasse angesiedelt. Im Gegensatz zu Osmium Kristallen oder Osmium Bars (Barren) ist Osmiumtetroxid also ebenfalls nicht zur Geldanlage geeignet.

Osmium ist ein Platinmetall (gemeinsam mit Platin, Palladium, Iridium, Rhodium und Ruthenium)

Platinmetalle zeichnen sich dadurch aus, dass diese Metalle sich in ihren chemischen Eigenschaften ähneln und eine besonders hohe Dichte besitzen. Zu den Platinmetallen werden insgesamt sechs Metalle gezählt, darunter Rhodium, Iridium, Palladium, Platin, Ruthenium und Osmium. Diese sechs Platinmetalle wurden früher auch als Platingruppe bezeichnet, was strenggenommen eine Ungenauigkeit war. Denn auch die Elemente Palladium, Nickel und Platin werden als „Platingruppe“ bezeichnet, obwohl diese an anderer Stelle im Periodensystem stehen.

Herstellung und Gewinnung von Osmium (Elementsymbol: Os)

Die Herstellung aber auch die Gewinnung von Osmium ist ein aufwändiges Unterfangen, was zum Teil auch für den hohen Preis verantwortlich ist. Wo andere Edelmetalle wie beispielsweise Gold oder Silber geschürft werden können, beschränkt sich die Gewinnung von Osmium nicht nur auf diesen Vorgang. Typischerweise wird Osmium aus Erzen, welche edelmetallhaltig sind, sowie Anodenschlamm (Koppelprodukt bei der Metallherstellung) gewonnen. Mithilfe von Königswasser werden die Edelmetalle Palladium, Gold und Platin aus dem Erz gelöst. Bei Königswasser handelt es sich um eine Säure, welche aus Salzsäure sowie Salpetersäure besteht. Somit bleiben in diesem chemischen Verfahren Silber und die Platinmetalle, wozu Osmium gehört, zurück. In einem weiteren Schritt wird Silber gelöst, wodurch nur mehr die Platinmetalle (Rhodium, Iridium, Palladium, Platin, Ruthenium und Osmium) übrigbleiben. Aus diesen wird anschließend Rhodium gelöst, in einem weiteren Schritt schließlich Ruthenium und Osmium. Doch auch an dieser Stelle endet das Verfahren nicht. Anschließend wird Osmium zu metallischem Osmium reduziert. In dieser Form kann Osmium weiterverarbeitet und schließlich verwendet werden. Wenn sich das kompliziert angehört hat, haben Sie recht! Allerdings wird dadurch auch deutlich, wieso Osmium derart wertvoll, rar und vor allem teuer ist.

Für was ist Osmium gut? Verwendung von Osmium und Osmiumtetroxid in Medizin, Schmuck und als Wertanlage

Die Verwendung von Osmium ist zwar vielfältig, jedoch nicht ganz so groß wie bei anderen Edelmetallen wie Gold, Platin oder Silber. Das liegt daran, dass Osmium in seiner Ursprungsform als toxisch gilt. Erst durch weitere Verarbeitung wie zum Beispiel Reinigung oder Kristallisation gilt Osmium als unbedenklich und wird für Legierungen, Implantate, Schmuck und als Geldanlage verwendet. Die bekannteste Verbindung, Osmiumtetroxid, wird bei Zellmembranen und Fetten in der Spurensicherung, aber auch beispielsweise in der elektronischen Mikroskopie zur Kontrastverstärkung und Fixierung genutzt.

Osmium als Schmuck (Ringe, Ketten, ...)

Dass Osmium mittlerweile von der Schmuckindustrie vermehrt für die Herstellung von Ringen, Ketten und anderem Schmuck verwendet wird, mag für den einen oder anderen zunächst ungewohnt klingen. Tatsächlich funkelt Osmium aber stärker als Diamant und ist sehr viel seltener als Gold, Silber oder Platin, wodurch Osmium in den letzten Jahren immer mehr an Attraktivität gewonnen hat. Zudem gilt Osmium als fälschungssicheres und verschleißfestes Edelmetall, was das Edelmetall zur Konkurrenz für Diamantenschmuck macht.

Einsatz von Osmium in medizinischen Implantaten, Legierungen, Chemieindustrie und Elektronik

Verwendet wird Osmium gerne im medizinischen Bereich für Implantate oder künstliche Herzklappen. Aufgrund der enorm hohen Dichte von Osmium wird das rare Edelmetall zur Herstellung sehr harter Legierungen für Füllfederhalterspitzen, Nadeln oder elektrische Kontakte verwendet. Auch fungiert Osmium als Katalysator für Hydrierungen in der chemischen Industrie.

Zu früherer Zeit wurde Osmium auch vom Glühbirnenhersteller OSRAM für die Herstellung von Glühbirnen verwendet, was heutzutage jedoch nicht mehr gemacht wird

Osmium als Wertanlage

Primär durch seine Seltenheit und aufwändiger Herstellung ist Osmium nicht zuletzt als Geldanlage bei Investoren beliebt. Wie bei allen anderen Nutzungsformen auch, allerdings nur in gereinigter Form, meistens als gepresster Barren oder als Kristall (wahlweise auf geometrischen Trägermaterialien).

Was macht Osmium so teuer?

Bei Osmium kommen mehrere Eigenschaften und Faktoren zusammen, was das Übergangsmetall zu einem der teuersten Edelmetalle der Welt macht. Zum einen ist Osmium unglaublich selten. Um es in Vergleich zu setzen: Osmium ist etwa 1500 Mal seltener als zum Beispiel Gold.

Zum anderen verursacht die durchaus komplexe Verarbeitung von Roh-Osmium hohe Kosten. Durch seine Toxizität muss Osmium beispielsweise erst in kristalline Form gebracht werden. Jedoch sind auch andere Formen, besonders zur Wertanlage üblich, wie zum Beispiel Barren, Disks oder Würfel.

Osmium Preis: Ist Osmium oder Gold teurer?

Es gibt keine pauschale Antwort darauf, ob Osmium oder Gold teurer ist. Es hängt nämlich einerseits vom Reinheitsgrad oder auch vom Kristallisationsprozess des Osmium ab. Osmium in ungereinigter Form ist günstiger als Gold. Kristallines Osmium beispielsweise ist allerdings weitaus teurer, und damit wertvoller, als Gold. Liegt der Preis pro 1 Gramm Gold bei aktuell etwa € 60, so wird für dieselbe Menge an kristallisiertem Osmium zwischen € 170 und € 1200 am Markt verlangt. Die preislichen Unterschiede sind durch die unterschiedlichen Verarbeitungsstufen und Hersteller zu erklären. Bei gesintertes Osmium in Barrenform bewegt man sich um € 54 pro 1 Gramm.

Hat Osmium eine Zukunft?

Osmium (Element: Os) ist ein nur etwas über 200 Jahre altes Edelmetall, zumindest was den Zeitraum seit seiner Entdeckung angeht. Das macht es zu einem der jüngeren Mitglieder im Periodensystem, andererseits aber auch zu einem Metall mit viel Potenzial in der Zukunft.

Ein Grund beispielsweise, weshalb Osmium bislang ein Nischendasein gefristet hat, war die komplizierte Verarbeitung. Dies hat sich erst vor weniger als 10 Jahren mit dem Kristallisationsverfahren geändert, mit dem Osmium weiter in den Mainstream vorgedrungen ist.

Genau diese junge Historie ist es aber, was Osmium für viele Anleger und Investoren zu einer interessanten Geldanlage macht. 

Osmium kaufen

Osmium wird für die Verwendung als Wertanlage meistens als Osmium Kristall (wahlweise auch als Disk, Triangle oder Square) oder als Osmium Barren von diversen Händlern online verkauft.

Wie bereits oben angesprochen, gibt es beim Kauf bzw. Handel von Osmium ein paar Dinge, auf die man aufpassen sollte. Rohosmium als Pulver wirken für unbedarften Käufer günstig, ist aber hochgiftig und sollte in dieser Form nicht erworben werden. Nur gereinigtes Osmium hat den Wert, welches für einen Anleger interessant ist. Zudem ist es wichtig, Osmium nur von vertrauenswürdigen Anbietern wie zum Beispiel MetaMetals zu beziehen.