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Schmelzpunkt von Osmium in Grad Celsius und Fahrenheit: 3033 °C, 3400 °C, 3130 °C, 2750 °C - welche Angabe stimmt?

Der sogenannte "Schmelzpunkt" ist ein Begriff aus der Chemie und beschreibt einen Wechsel des Aggregatzustands von fest zu flüssig. Insgesamt gibt es drei klassische Aggregatzustände: Fest, flüssig und gasförmig. Der Schmelzpunkt von Osmium beträgt etwa 3033 Grad Celsius (5491 Grad Fahrenheit). Damit besitzt Osmium von allen Platinmetallen (Englisch: Platinum Group Metals, abgekürzt PGM) den höchsten Schmelzpunkt:

  • Osmium Schmelzpunkt: 3033 Grad Celsius
  • Iridium Schmelzpunkt: 2446 Grad Celsius
  • Ruthenium Schmelzpunkt: 2334 Grad Celsius
  • Rhodium Schmelzpunkt: 1963 Grad Celsius
  • Palladium Schmelzpunkt: 1555 Grad Celsius
  • Platin Schmelzpunkt: 1768 Grad Celsius

Betrachtet man darüber hinaus alle Elemente des Periodensystems, so hat Osmium zumindest einen der höchsten Schmelzpunkte. Die Spitzenreiterposition, was den Schmelzpunkt angeht, hält das Element Wolfram mit 3422 Grad Celsius. Kohlenstoff würde theoretisch noch weiter darüber liegen, jedoch fällt dieses Element aus dem Ranking, da es auch bei höchsten Temperaturen nie in einen flüssigen Aggregatzustand wechselt, sondern bei etwa 3642 Grad Celsius direkt in einen gasförmigen Zustand übergeht.

Der hohe Schmelzpunkt von Osmium ist auch dafür verantwortlich, dass das Edelmetall für die Nutzung in der Industrie oder auch als Schmuck oder Wertanlage anders verarbeitet wird, als andere Edelmetalle wie zum Beispiel Gold oder Silber. Bei letzten Metallen können diese in einem Schmelzofen so weit verflüssigt werden, dass die Edelmetalle in die gewünschte Form gegossen oder gebogen werden können. Der Schmelzpunkt von Gold liegt beispielsweise bei 1064 °C, der von Silber bei 961 °C. Osmium liegt mit einem Schmelzpunkt von 3033 °C knapp dreimal so hoch wie die beiden genannten Edelmetalle.

Wenn Osmium also weiterverarbeitet wird oder zur Geldanlage in beispielsweise Barren oder Cubes geformt wird, passiert dies nicht durch einen vorherigen Wechsel des Aggregatzustands. Stattdessen wird das Osmium unter Anwendung von sehr hohem Druck sowie Hitze in die gewünschte Form gepresst. Das ist möglich, weil Rohosmium als Pulver vorliegt.

3033 °C, 3400 °C, 3130 °C, 2750 °C: Unterschiedliche Angaben zum Schmelzpunkt von Osmium – was stimmt nun?

Was für Osmium-Laien und Einsteiger möglicherweise etwas verwirrend sein kann, ist die Tatsache, dass man diverse Angaben (entweder in Celsius oder Fahrenheit) zum Schmelzpunkt von Osmium findet. Dies liegt daran, dass der Schmelzpunkt von Osmium in der Literatur meist mit 2750 Celsius angegeben wurde. Hier hat sich im Laufe der Zeit allerdings herausgestellt, dass dieser Wert zu niedrig ist. Die Neubestimmung des Schmelzpunktes von Osmium ergab einen Wert von etwa 3045, mit einer Abweichung (±) von etwa 30 Grad Celsius. Mittlerweile wird der Schmelzpunkt des seltenen Elements meist mit 3033 Grad Celsius angegeben. In der Praxis kann es hier dennoch zu kleineren Abweichungen kommen.